Tridel in Lausanne: Ein Maschinenraum, der auf 20 °C gekühlt werden muss.

Text: Jean-Louis Emmenegger Foto: Raphaël Dupertuis, 2 Min. Lesezeit
Tridel in Lausanne: Ein Maschinenraum, der auf 20 °C gekühlt werden muss.

Jeder in Lausanne kennt Tridel, die Abfallverwertungsanlage der Stadt. Ihr offizieller Name lautet: ‹Usine de valorisation thermique et électrique des déchets› (Anlage für die thermische und elektrische Verwertung von Abfällen). In dem grossflächigen Industriekomplex unweit des Stadtzentrums und des Universitätsspitals (CHUV) von Lausanne werden die aus dem gesamten Kanton Waadt in weissen und grünen Säcken angelieferten Haushaltsabfälle thermisch verwertet. Aus den verbrannten Abfällen entstehen hier in einem komplizierten technischen Verfahren Strom (elektrische Energie für die Services industriels de Lausanne, SiL) und Wärme (thermische Energie), vor allem im Winter. Letztere steht den Bewohnern eines nahen Wohnquartiers, das vom Werk Pierre-de-Plan über ein Fernwärmenetz versorgt wird, als Heizenergie zur Verfügung. Die bei der Verbrennung anfallende ‹Schlacke›, etwa 20% der ursprünglichen Abfallmenge, wird per Bahn abtransportiert.

Zwei Warenaufzüge

Der Einsatz von AS Westschweiz fand im Hauptgebäude statt, neben der Halle, in der die Abfälle und zwei Verbrennungsöfen untergebracht sind. Was war die Aufgabe? Das erklärt uns Fernando Brito, Monteur bei AS: «Es ging um zwei Warenaufzüge, die seit 15 Jahren in Betrieb sind. Diese Anlagen sollten wir erneuern, da sie häufig defekt waren, weil die Frequenzumformer wegen der hohen Temperaturen in den Schaltschränken ständig ausfielen.» Die Tatsache, dass diese Schränke direkt unter dem Dach der Halle untergebracht sind, in der die Verbrennungsöfen stehen, erklärt die zu hohen Temperaturen und die daraus folgenden häufigen Anlagenpannen.

AS Westschweiz schlug daher als zentrale Massnahme einen Umbau der Schaltschränke vor: Sie sollten über die mit Eiswasser versorgte Kältegruppe des Werks klimatisiert werden. Jetzt, da die Temperatur konstant auf 20 °C gehalten wird, laufen die Frequenzumformer wieder sehr stabil. «Seit diesem Umbau – der Maschinenraum ist jetzt geschlossen und klimatisiert – funktionieren die beiden Warenaufzüge wieder einwandfrei», erklärt Loïc Gaussen, Wartungsleiter und Projektmanager bei Tridel.

Umfassende Modernisierung

Neben dem Umbau, der die Frequenzumformer betraf, hat AS Westschweiz auf Wunsch des Kunden weitere Änderungen vorgenommen: Neue Kabinen- und Stockwerktableaus wurden eingebaut, die Kabinentüren erneuert, die Schaltschränke in den Maschinenräumen verändert, die beiden im Jahr 2005 installierten Motoren und das Bremswiderstandssystem überprüft. Pro Aufzug nahmen diese Arbeiten jeweils drei Wochen in Anspruch.

Heute besitzt Tridel wieder zwei voll funktionsfähige Warenaufzüge, die rund um die Uhr in Betrieb sind. «Eine besondere Herausforderung war, dass die Arbeiten sehr kurzfristig durchgeführt werden mussten, bevor die Anlage für die jährliche Revision ausser Betrieb genommen wird», sagt Susanne Schulz, Montagechefin von AS Westschweiz in Lausanne. Tatsächlich sind die beiden Warenaufzüge für den einwandfreien Betrieb der Verbrennungsanlage unverzichtbar – insbesondere während der Revision.

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